Studie der Themis-Vertrauensstelle:
Grenzen der Grenzenlosigkeit. Machtstrukturen, sexuelle Belästigung und Gewalt in der Film-, Fernseh- und Bühnenbranche.”
Die Studie der Themis-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt können Sie hier herunterladen:
Interviewstudie „Grenzen der Grenzenlosigkeit. Machtstrukturen, sexuelle Belästigung und Gewalt in der Film-, Fernseh- und Bühnenbranche“
Die 2018 gegründete Themis Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt möchte
als externe und überbetriebliche Einrichtung neben Beratung und Unterstützung bei der Beschwerdeführung auch einen Kulturwandel in der Film-, Fernseh- und Bühnenbranche anstoßen. Hierfür bildet Forschung neben Öffentlichkeitsarbeit und Prävention einen wichtigen Grundpfeiler. Die vorliegende qualitative Studie basiert auf umfassenden Interviews mit Expert*innen aus verschiedenen Gewerken. Sie lenkt den Fokus auf eigene Erfahrungen der Befragten mit Grenzen und Grenzverletzungen, sowie auf existierende Hürden und Unterstützungsstrukturen im Umgang mit Grenzverletzungen, sexueller Belästigung und Gewalt. Mit Perspektiven aus nächster Nähe ermöglicht sie einen vertieften Einblick und explorativen Einstieg in weitere Forschung auf diesem Gebiet. Außerdem ermöglicht sie durch gezieltes Erkunden von Unterstützungswünschen und -lücken einen noch passgenaueren Ausbau der Beratungs- und Schutzstrukturen für die Film-, Fernseh- und Bühnenbranche.
Die #metoo-Bewegung erhielt im Kontext der Vorwürfe gegen u.a. Filmproduzent Harvey Weinstein in den USA und Regisseur Dieter Wedel in Deutschland Unterstützung und
Verbreitung. Massive Missstände innerhalb der Branche zeigten sich. Bislang gibt es trotz der Deutlichkeit dieser Problematik vergleichsweise wenig internationale Forschung zu den Themen Grenzverletzungen, sexuelle Belästigung und sexualisierte Gewalt speziell in der Film-, Fernseh- und Bühnenindustrie. Auch in Deutschland gibt es bisher sehr wenig repräsentative Untersuchungen zu dieser Branche, die von häufig prekären Arbeitsverhältnissen und starken interpersonellen Abhängigkeiten sowie Geschlechterungleichheit geprägt ist.