Interview:
Demokratie-Empowerment – die Expertise des Deutschen Frauenrates

„Besonders krass finde ich, dass bei den Befragungen auch herauskam, wie verbreitet antifeministische Haltungen in der Gesellschaft sind und wie schnell sie aktiviert werden können.“

Der Deutsche Frauenrat und die Amadeo Antonio Stiftung haben gemeinsam eine praxisorientierte Expertise gegen antifeministische Angriffe erarbeitet. Im Interview mit der Vorständin Josefine Paul wird über die Ergebnisse der Befragungen der Frage nachgegangen, welche Empowerment- Strategien für frauenpolitisch Aktive – Individuen, Vereine und Verbände herausgearbeitet wurden. Vor allem sei dabei wichtig, antifeministische Erfahrungen zu dokumentieren. Denn nur durch Vernetzung, Dokumentation und Solidarität könne „Silencing“ effektiv entgegengewirkt werden.

Da jedoch antifeministische Haltungen breiten Anschluss in der Gesellschaft finden und dementsprechend schnell aktiviert werden können, müssen auch strukturelle Veränderungen passieren. Denn: Einzelpersonen, so gut sie auch organisiert und unterstützt sind, können nicht ausgleichen was auf rechtsstaatlicher Ebene gesichert werden muss: „In einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft darf Ausgrenzung von politischer Teilhabe durch Bedrohung und Einschüchterung nicht hingenommen werden“.