Wie wirkt sich COVID-19 auf das Leben der Berlinerinnen aus? Gut zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie ist es Zeit zu reflektieren, welche langfristigen Folgen die pandemische Notsituation auf die wirtschaftliche und soziale Lage insbesondere von Frauen hatte und hat. Denn wie die im November 2021 veröffentlichte Studie des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB) zeigt, wurden gerade Frauen durch die strukturelle Benachteiligung und die Mehrfachbelastung von Erwerbstätigkeit, Home-Schooling und Care-Verantwortung herausgefordert.
Der Landesfrauenrat und das Landesbüro Berlin der Friedrich-Ebert-Stiftung luden die Wissenschaftlerin Dr. Sabine Hübgen (WZB) dazu ein, die Ergebnisse der Studie zu diskutieren: Inwiefern stellte die Krise bereits erkämpfte Gleichstellungserfolge auf die Probe und welche Lehren und Chancen müssen aus diesen Entwicklungen gezogen werden?
Die Studie zeige, dass Frauen aufgrund der Pandemie eine höhere Wahrscheinlichkeit hatten, ihre Erwerbstätigkeit zu verändern: Mütter reduzierten, Frauen in systemrelevanten Berufen erhöhten ihre Arbeitszeiten. Frauen und Männer seien zwar ähnlich häufig von Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit betroffen gewesen, die finanziellen Auswirkungen seien jedoch für Frauen ausgeprägter. Das Konzept des Home- Office zeige sich als zweischneidiges Schwert: Zwar gebe es kaum Geschlechterunterschiede bei der Inanspruchnahme von Home-Office, jedoch zeige die Studie auch, dass Home-Office durch die ungleiche Verteilung von Fürsorgearbeit kein sinnvolles Instrument der Vereinbarkeit von Care-Verantwortung und Erwerbstätigkeit sei.
Zum ausführlichen Bericht geht es hier.